Lagerorganisation und Lagermanagement
Für Unternehmen ist es essenziell, die Lagerorganisation so effizient wie möglich zu gestalten, um Kosten zu senken, Mitarbeiter zu entlasten und Vorgänge zu optimieren. Modernes Lagermanagement bezieht alle Bereiche ein. Doch was bedeutet eigentlich der Begriff Lagerorganisation, welche Lagerarten gibt es und welche Unterschiede gibt es zwischen Fixplatz und chaotischen Lagersystemen.
Was bedeutet Lagerorganisation?
Der Begriff Lagerorganisation fasst alle Aufgaben und Themen zusammen, mit dem Lagermanagement und der Lagergestaltung einhergehen. Dazu gehören der Lageraufbau, die Einrichtung der Lagerräume sowie der technische Aufbau. Um das Lagermanagement effizienter zu gestalten, gibt es immer mehr digitale und KI-gestützte Lösungen, die für die Lagerorganisation Einsatz finden können. Generell werden bei der Lagerorganisation sowohl personelle als auch technische und organisatorische Aspekte bedacht.
So muss eine Differenzierung zwischen baulichen Faktoren und logistischen Vorgaben erfolgen. Bei der Lagerorganisation handelt es sich generell um einen dynamischen Prozess, der permanenter Anpassung und Optimierung bedarf. Grund sind die vielen Einflussfaktoren von außen. So ist der Absatz von Lagerware nie im Voraus absehbar, was wiederum dazu führt, dass eigentliche Schnelldreher zu Lagerhütern werden.
Unterschiedliche Arten von Lagerung
Im modernen Lagermanagement haben sich zwei verschiedene Lagerarten durchgesetzt. So wird zwischen der statischen und dynamischen Lagerung differenziert. Die statische Lagerung geht mit einer klaren Vergabe von Lagerplätzen an Waren einher. Bei der dynamischen Lagerung ist die Anpassungsfähigkeit dagegen höher. Das Prinzip ist simpel: Die neue Ware, die im Unternehmen ankommt, wird hier generell auf die Plätze verteilt, die hier aktuell frei zur Verfügung stehen. Bei der statischen Lagerung basiert das Lager auf einer festen Definition und Verteilung von Lagerplätzen. Jede Warengruppe hat also einen eigenen Stammplatz im Lager. Dieser wird auch nur für diese Produktgruppen verwendet.
Müssen größere Mengen einer Warengruppe einsortiert werden, wird explizit darauf geachtet, dass die bereitstehenden Lagerflächen in unmittelbarer Nähe liegen. Sie sind in diesem Fall über- oder nebeneinander angeordnet. In großen Unternehmen erfolgt die Lageraufteilung oftmals auch so, dass sich Lagerflächen für eine Warengruppe verteilen, also an mehreren Stellen zu finden sind.
Statische vs. dynamische Lagerung – Vor- und Nachteile
Durch die verschiedenen, grundlegenden Eigenschaften gehen statische und dynamische Lagerung mit verschiedenen Vor- und Nachteilen einher. Die statische Lagerung zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass eine Umsetzung ohne umfangreiche technische Investitionen möglich ist. Daher ist sie gerade in kleineren Unternehmen sehr beliebt. So braucht es kein modernes Lagerverwaltungssystem. Stattdessen können die Lagerbestände durch die festen Lagerplätze schnell überblickt und eingeschätzt werden. Auch für neue Mitarbeiter gestaltet sich die Einarbeitung in das Lagerwesen oft einfacher. Trotzdem gibt es natürlich auch Hilfsmittel, die bei der statischen Lagerung genutzt werden können. Dazu gehören Fotos oder auch Zeichnungen der einzelnen Stammfächer.
Den durchaus attraktiven Vorteilen stehen beachtliche Schwächen gegenüber. Statisches Lagermanagement braucht ausreichend Platz, denn freigewordene Lagerplätze können nicht so flexibel genutzt werden. Das kann wiederum höhere Lagerkosten verursachen. Daher ist es wichtig zu kontrollieren, ob der Lagerplatz in voller Größe noch gebraucht wird oder ob sich eine Verkleinerung des Lagers lohnt, um Kosten zu senken.
Die Dynamik der Märkte erfordert von Unternehmen heute eine hohe Anpassungsfähigkeit. Sie müssen schnell reagieren können, gleichzeitig aber auch eigene Kosten optimieren. Das ist durch die dynamische Lagerung möglich. In diesem Fall lassen sich neu angekommene Artikel sehr einfach im System einlagern. Sie werden ganz einfach auf die freien Plätze verteilt. Nachteil ist jedoch, dass vor allem bei vielen verschiedenen Waren die Übersicht sehr schnell verloren geht.
Eine dynamische Lagerorganisation ist daher nur möglich, wenn die entsprechende Technik vorhanden ist. Die hohe Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sind die größten Stärken der dynamischen Lagerung. Gleichzeitig kann die Produktivität des Lagers auf diesem Weg gesteigert werden.
In einem dynamischen Lager sind die Anforderungen an die Mitarbeiter häufig auch höher. Zudem muss die Lagereinrichtung natürlich auch schlichtweg anpassbar und flexibel sein. Nur so können die frei gewordenen Lagerplätze auch flexibel genutzt werden. Ein Nachteil, der nicht unterschätzt werden darf, ist die höhere Fehleranfälligkeit. Fällt beispielsweise die Lagermanagementsoftware einmal aus, ist eine Orientierung im Lager kaum mehr möglich. Die Vorgänge kommen dann sehr schnell zum Erliegen.
Fixplatz- und Chaotische Lagersysteme
Die Fixplatz- und chaotischen Lagersysteme sind mit der statischen und dynamischen Lagerorganisation identisch. Das heißt: Bei dem Fixplatz-System wird mit fest vergebenen Plätzen gearbeitet, die chaotischen Lagersysteme sind dagegen so gestaltet, dass die freien Plätze flexibel genutzt werden.
Regallagerung sorgt für gute Übersicht
Sowohl im dynamischen als auch im statischen Lager muss Lagerplatz durch entsprechende Systeme geschaffen werden. Eine Lösung sind hier moderne Regalsysteme. Die Regallagerung ist neben der Boden- und Silolagerung die bevorzugte Wahl, da hier der im Lager bereitstehende Platz auch in der Höhe genutzt werden kann. Zudem können Waren hier übersichtlicher gelagert werden und sind sehr gut greifbar. Wichtig ist, dass der durch die Regale bereitgestellte Platz optimal genutzt und aufgeteilt wird. Die meisten Regaltypen sind so aufgebaut, dass sie sich flexibel gestalten und nutzen lassen. Ein Nachteil der Regallagerung sind zunächst die hohen Investitionskosten, die für die Anschaffung der Regale anfallen.
Fachboden-, Paletten und Schwerlastregal sind die Favoriten für die Regallagerung. Sie ermöglichen die einfache und schnelle Lagerung von größeren Warenmengen. Wichtig ist vor allem in großen Regalsystemen auf eine gute Lastenverteilung zu achten, sodass die Systeme weder an Standsicherheit noch Stabilität verlieren. Regale sollten für Lagerräume möglichst passgenau sein, sodass der bereitstehende Platz optimal ausgenutzt werden kann.